Keine Kerschterkerwa dieses Jahr
Kalchreutherin schreibt Masterarbeit über das Fest

Diesen Anblick gab es heuer nicht. Die Kirschenkirchweih musste so wie viele andere Veranstaltungen in diesem Jahr ausfallen.  | Foto: A. Unbehaun
  • Diesen Anblick gab es heuer nicht. Die Kirschenkirchweih musste so wie viele andere Veranstaltungen in diesem Jahr ausfallen.
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Schon vor einigen Wochen hat die Kirschenernte begonnen und ist fast schon wieder beendet. Bedingt durch Nachtfröste in der Blütezeit der Bäume fällt die Ernte in diesem Jahr sehr unterschiedlich aus. Manche Bäume hingen voll, andere haben überhaupt keine Kirschen, je nach Lage der Gärten. Wegen den Corona-Einschränkungen wurde von der Gemeinde schon im Mai die Kirschkärwa abgesagt. Sie erinnert an den Besuch von König Maximilian II. und seiner Gemahlin im Jahre 1855. Seither wurde immer am ersten Sonntag im Juli ein Fest gefeiert. Im letzten Jahr kamen etwa 3000 Besucher zur „Kerschterkärwa“ wie sie in Kalchreuth heißt. Sie wird seit 2004 als ein Informationstag für die ganze Familie gefeiert und findet idyllisch in drei Kirschgärten an der Erlanger Straße statt. Das Programm drehte sich um die Kirsche, vom Kirschkuchen bis zum Kirschkern-Weitspucken und vom Kirsch-Eis bis zum Schnaps und Kirsch-Secco, dazu Handwerker und Infostände. Weiter fanden zu Beginn ein Gottesdienst, zwei Führungen und eine Verkostung und der Verkauf von Kirschen statt.

„Die Kirsche als kulturelles Symbol“

Seit kurzer Zeit gibt es nun sogar eine Masterarbeit mit dem Thema: Die Kirsche als kulturelles Symbol, dargestellt am Brauch der Kalchreuther Kirschkerwa 2019. Sabrina Deeg aus Kalchreuth hat sich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Neben einer Dokumentenaufbereitung befasste sie sich mit den Themen Brauchtum, Heimat, Geschichte, Vermarktung sowie einem ausführlichen Bericht über das letztjährige Fest. Weiter führte sie ein Gespräch mit der Initiatorin der neuen Kirschkärwa Dipl.-Biologin Karin Klein-Schmidt vom Bund Naturschutz, Kreisgruppe Erlangen und mit dem Sprecher der Anbietergemeinschaft Kalchreuther Kirschgärten Kurt Schmidt.

Dabei wird insbesondere auf die alten Kirschensorten und die Hochstamm-Bäume eingegangen sowie die Bedeutung der Kirschen als Werbeträger für die gesamte Gemeinde. So wird zum Beispiel die Kirsche auch im Gemeindewappen mit gezeigt. Als Fazit stellt Frau Deeg fest, dass anhand eigens erhobener Daten, diverser Quellen und aus der vorhandenen Literatur der Stellenwert der Kirschen für Kalchreuth überaus bedeutend ist. Die Grundlage dafür verdankt Kalchreuth seiner Lage und den geologischen Bedingungen. Weiter geht Frau Deeg auch auf die Veränderungen der Kirschkärwa ein in Hinblick auf das frühere Fest bis 2003 als Abschluss der Kirschenernte und heute, wo vor allem mehr auswärtige Besucher kommen, sich informieren und einen schönen Tag inmitten eines großen Kirschgartens genießen. Hoffentlich kann das Fest im kommenden Jahr wieder stattfinden.

Ernst Bayerlein

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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