Umfrage zur Nahversorgung
Kalchreuth ist gut versorgt

Symbolbild | Foto: pixabay

In Kalchreuth gibt es immer wieder Anfragen von Einzelhandelsketten und Projektentwicklern, die auf dem Gemeindegebiet den Bau eines Supermarktes vorschlagen. Dem entgegen stehen die Nachteile einer großflächigen Bebauung am Ortsrand, auf Kosten von Natur, landwirtschaftlichen Grünflächen und bereits bestehenden örtlichen Angeboten.

Im Mai dieses Jahres hatten die Kalchreuther Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre Vorstellungen im Hinblick auf Einkaufsmöglichkeiten, Ortsbild und Flächenverbrauch im Rahmen einer Umfrage einzubringen. Die Gemeinde hatte einen achtseitigen Fragebogen verteilt, entwickelt von einem Arbeitskreis aus Mitgliedern und Nichtmitgliedern des Gemeinderats mit Beteiligung aller Fraktionen.

Mittlerweile sind die Ergebnisse vom Markt- und Meinungsforschungsdienstleister M³Services in Langenzenn ausgewertet. Die Resultate hat die Gemeinde für das wochenblatt zusammengefasst:

Gute Beteiligung

Die Beteiligung an der Befragung war mit 501 abgegebenen Fragebögen bezogen auf ca. 1.400 Haushalte in Kalchreuth und Ortsteilen mit über 30% so gut, dass die Ergebnisse recht aussagekräftig sind. Die Mehrheit kann sich in angemessener Entfernung gut selbst versorgen, dennoch wünschen sich viele mehr Angebote direkt vor Ort. Teils gibt es Schwierigkeiten in der Nahversorgung, davon sind vor allem Personen aus den höheren Altersgruppen ab 80 Jahren betroffen.

Die Kalchreuther achten beim Einkauf auf regionale Erzeugung und Direktvermarktung und kaufen überwiegend in kleineren Läden bzw. Supermärkten ein. So werden Brot, Eier, Fleisch und Kartoffeln überwiegend vor Ort beschafft, für die anderen Kategorien fährt man meist nach Heroldsberg, teils auch nach Eckental.

Während der Einkauf vor Ort meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, nutzt man für den Weg in die Nachbarorte überwiegend das eigene Auto. Wünsche nach einem verbesserten Angebot beziehen sich auf viele Kategorien, insbesondere frisches Obst und Gemüse vermisst man vor Ort. Die Angebote vor Ort sind bislang nicht alle gleichermaßen bekannt, vor allem das Angebot in Automaten, verschiedene Formen der Direktvermarktung sowie Gemüse und Fisch könnten bei den Bürgerinnen und Bürgern noch stärker präsent sein. Durch die Umfrage auf die Vor-Ort-Angebote aufmerksam gemacht, können sich zahlreiche Bürger vorstellen, diese Angebote zukünftig verstärkt zu nutzen.

Während ein zentraler, großer Verkaufsautomat oder ein Supermarkt am Ortsrand eher skeptisch gesehen werden, erscheinen ein Dorfladen oder ein Wochenmarkt als attraktive Ergänzungen zum bestehenden Angebot.

Kein akuter Bau-Bedarf

Das Fazit der Gemeinde: Es besteht kein akuter Handlungsbedarf in Bezug auf die Nahversorgungsangebote in Kalchreuth, Ausnahme sind Personen ab 80. Mehr Informationen zu örtlichen Angeboten, insbesondere im Rahmen der bestehenden Direktvermarktung, könnten das Geschäft für die lokalen Erzeuger noch deutlich verbessern. Ein Konzept zu einem regelmäßigen Wochenmarkt könnte erarbeitet werden, auch Initiativen zum Aufbau eines Dorfladens können grundsätzlich auf Unterstützung hoffen. Inwiefern das signalisierte hohe Engagement bzw. Einkaufsvolumen tatsächlich realisierbar ist, bleibt aufgrund der grundsätzlich guten Versorgungslage der Bürger aber offen, so das Resümee von Bürgermeister Herbert
Saft.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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