Die idyllischen Sambachweiher
Kalchreuther Gewässer mit Geschichte

Die Sambachweiher bei Kalchreuth sind sehr idyllisch gelegen. | Foto: Ernst Bayerlein
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Im Erlanger Oberland sind die beiden Sambachweiher westlich der Staatsstraße von Kalchreuth nach Weiher immer wieder ein lohnendes Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Sie liegen sehr idyllisch im Wald und sind mit dem Rotpunkt-Wanderweg gut zu finden. Der obere Weiher hat eine Größe von 1,2 Hektar, der untere Weiher von 0,9 Hektar, hinzu kommt noch ein kleiner Weiher mit 1500 Quadratmeter, der um 1990 neu angelegt wurde. Am Rande zwischen den beiden Weihern steht eine Fischerhütte aus Sandstein gebaut, sie diente für die Aufbewahrung von Fischfutter und Fischer-Utensilien.
Erstmals erwähnt sind die Sambachweiher in einer Statistik vom damaligen Ortspfarrer Dr. Karl Gottlob Rehlen im Jahre 1843. Vermutlich sind sie aber schon viel älter. In einem Lehensbrief im Jahre 1426 hat Ulrich Haller vom Nürnberger Burggrafen die Behausung (Schloss)zu Kalkreut, sieben Güter, Wiesen und zwei Weiher empfangen. Später gehörte fast der gesamte Ort, nämlich 50 Höfe der Nürnberger Patrizierfamilie Haller, ehe dann 1465 sechzehn Höfe an Hans von Wallenrod verkauft wurden. Dann erwarb Der Nürnberger Bürger Matthes Sauermann die Forsthube sowie vier Höfe und acht Höfe waren im Besitz von Wilhelm Truchseß von Wetzhausen (Marktgräflich). Ein Hof gehörte der Familie Von Geuder.
Im Jahre 1494 sind wieder zwei Weiher und drei Weiherlein in einem anderen Lehensbrief erwähnt. In einem Salbuch aus dem Jahre 1566 sind zwei Behausungen erwähnt, die Jobst Haller von den Brüdern Martin Anton und Leuinus Haller gekauft hat, die größere (das Schloss) für 430 Gulden, die kleinere Behausung, vermutlich der Birnhof (heute Familie Saft am Kreisverkehr) für 100 Gulden. 1592 wurde auf einen Platz an der „Weißen Gasse“ von Martin und Carl Haller mit dem Bau eines neuen Herrensitzes begonnen, das „Neue Schloss“. Der Bau zog sich viele Jahre hin da die Haller Streit mit dem Waldamt Sebaldi in Nürnberg wegen der Entnahme des Bauholzes aus dem Reichswald hatten. Das zweistöckige Sandsteinhaus wurde anfangs von Carl Haller bewohnt, um 1700 aber bereits von Haller´schen Verwalter, ehe dann mehrere Pächter folgten. Im Jahre 1782 ersteigerte der Bauer Andres Paulus aus Tennenlohe das Haus und den Hof und vermutlich auch einen großen Wald und die Sambachweiher. Sicher ist ein Überlassungsvertrag(Kaufvertrag) aus dem Jahre 1929 beim Bayerischen Notariat Erlangen zwischen den Eheleuten Georg und Anna Maria Paulus an den Sohn Christoph Paulus und seiner Frau Margarete für 6000 Goldmark. Neben vielen Äckern, Wiesen, Gärten sind auch eine große Waldung am Sambach und Weiher aufgeführt. Die Familie Paulus betrieb selber die Fischwirtschaft. 1937 wurde der alte Sandsteinbau, wegen der Dachrinnen-Wasserspeier das „Drachenschloss“ genannt, abgerissen und durch ein neues großes Bauernhaus und einen Pferdestall ersetzt. Der letzte Eigentümer war Hans Paulus, er starb 1991. Die Sambachweiher wurden verpachtet, von 1995 bis 2015 war der örtliche Fischereiverein der Pächter. Vor etwa zehn Jahren erfolgte ein Verkauf des Waldes und der Weiher. Sie werden mit Fischen, insbesondere mit Karpfenzucht, wirtschaftlich genutzt, daher ist baden verboten.
ERNST BAYERLEIN

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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