3 Fragen an die Kandidaten in Igensdorf
So antworten die Igensdorfer Kandidaten

Der Chefsessel im Igensdorfer Rathaus muss neu besetzt werden. | Foto: U. Rahner
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  • Der Chefsessel im Igensdorfer Rathaus muss neu besetzt werden.
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In den Wochen bis zur Wahl wird das wochenblatt die Kandidaten vorstellen, die Landrat im Landkreis Erlangen-Höchstadt oder Forchheim oder Bürgermeister in Eckental, Heroldsberg, Kalchreuth oder Igensdorf werden wollen.

Hier kommen die Bewerber für Igensdorf (Edmund Ulm, Barbara Poneleit, Uwe Zollikofer und Hartmut Kreisl) zu Wort.

Drei Fragen an die Igensdorfer Kandidaten

Die Fragen der Kandidaten im Markt Igensdorf lauten:

  1. Wie und von wem soll die Lindelberghalle, vorausgesetzt die Sanierung wird abgeschlossen, künftig genutzt werden? 
  2. Im Markt Igensdorf herrscht teilweise noch immer starkes Konkurrenzdenken zwischen Ortsteilen. Was kann die Flächengemeinde tun, um ein Zusammenwachsen zu fördern? 
  3. Soll der Markt Igensdorf Gewerbansiedlung und örtliche Arbeitsplätze fördern und wenn ja, wo und wie? 

Edmund Ulm, CSU

Edmund Ulm, CSU | Foto: privat

Seit 2010 ist der 53-jährige Edmund Ulm aus Dachstadt im Marktgemeinderat, seit 2013 Ortsvorsitzender im CSU Ortsverband Igensdorf.Hauptberuflich arbeitet der Familienvater in einem Industrieunternehmen und ist Nebenerwerbslandwirt. Aktiv ist er nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern unter anderem als Vorsitzender des Soldaten- und Kameradenvereins Dachstadt sowie in anderen Vereinen im Markt Igensdorf.

Hier seine Antworten:

  1. Von den Vereinen und Kulturschaffenden vor Ort zu einer akzeptablen Gebühr, aber auch kommerzielle Veranstalter und Firmen sollen, so die Planung zumindest bisher, die Halle für Seminare und Präsentationen nutzen. Dies ist auch nötig für ein Finanzkonzept für den laufenden Betrieb, es müssen aber auch die Belange der Anwohner berücksichtigt werden! Insgesamt muss es wieder ein Ort der Begegnung für alle Igensdorfer werden, dafür wäre nach meiner Ansicht auch eine Gastronomie nötig. 
  2. Ein Bürgermeister muss in allen Ortsteilen gleich präsent sein und alle Ortschaften mitnehmen, dies spricht auch für mich, da ich in allen Ortsteilen gleichermaßen vernetzt bin. Auch Jugend- und Seniorenbeauftragte sollen zukünftig über alle Ortsteile Netzwerke knüpfen. Die Vereine sind da z.T. schon auf einem guten Weg, auch im Jugendfußball mit einer Spielgemeinschaft, aber es braucht Verständnis füreinander und Zeit. Völlig zurückwerfen, würde uns ein Bürgerbegehren, z.B. Lindelberghalle!
  3. Natürlich soll der Markt Gewerbeansiedlung und Arbeitsplätze fördern. Allerdings ist immer die Frage wo, denn verfügbare Flächen sind rar. Hier kommt es auf das Geschick eines Rathauschefs an, Flächen zu erwerben und nötigenfalls so zu tauschen, dass sowohl Gewerbeansiedlung möglich ist als auch aktive Landwirte weiter eine Exitenzgrundlage haben! Dies gilt auch für die Gewinnung von Bauland für Familien.

Barbara Poneleit, B90/Die Grünen

Barbara Poneleit, B90 / Die Grünen | Foto: privat

Barbara Poneleit ist 1954 in Rothenburg ob der Tauber geboren und kam – nach 21 Jahren Schule und Studium in Hessen sowie 6 Jahren Lehrerdasein und Familiengründung in Niedersachsen – 1982 nach Nürnberg nach Franken, wo sie in einer Kita-Elterninitiative arbeitete und einige Jahre einen Naturkostladen betrieb. Seit November 2008 lebt sie mit Ehemann Volker im Markt Igensdorf, wo sie den Ortsverband B90/Die Grünen mit begründete.

Die Kreisrätin ist Sprecherin des Kreisverbandes der Partei und beantwortet die wochenblatt-Fragen:

  1. Die Sanierung ist zuerst von einem Nutzungskonzept abhängig – vorrangig soll das Geld der Bürgerinnen auch diesen zugute kommen, für die Vereine – das ermöglicht keine Kostendeckung über Mieten, es könnte aber durch zahlungskräftige Mieter eine Minderung der jährlichen Kosten für die Gemeinde erreicht werden. 
  2. Die Bürgerinnen sehen sich oft noch als Ortsteilbewohner – das Marktfest, der Adventsmarkt oder das Marktsingen sind Gelegenheiten, ein Wir-Gefühl zu entwickeln. Als Bürgermeisterin für ganz Igendorf möchte ich mehr Aufmerksamkeit auf gemeinsame, verbindende Aktivitäten aller in der Gemeinde lenken. 
  3. Für aktive Landwirtschaft entsteht bei Gewerbeansiedlung ein Flächendruck, produzierendes Gewerbe mit vielen Arbeitsplätzen benötigt große Flächen. Gute DSL-Anbindung ermöglicht Homeoffice und kleine Büroeinheiten in Wohnhäusern. Moderate Flächenbevorratung hilft da Handlungsspielräume zu schaffen. 

Uwe Zollikofer, Igensdorfer Umland

Uwe Zollikofer, Igensdorfer Umland | Foto: privat

Der 1964 in Schweinfurt geborene, in Nürnberg und Heroldsberg aufgewachsene Industriekaufmann ist seit 30 Jahren für eine Mönchengladbacher Firma als technischer Berater im Baunebengewerbe im Außendienst im In- und Ausland tätig. Mit Ehefrau Anja, Sohn und Tochter zog der passionierte Harley-Davidson-Fahrer 1997 nach Stöckach, wo er 2010 als Trainer einer Mädchenfußballmannschaft zum Vorsitzenden des FC Stöckach gewählt wurde – ein Amt, das er Ende 2019 niederlegte. Seit 2014 ist Uwe Zollikofer im Marktgemeinderat und hier im Kultur- und Familienausschuss ehrenamtlich tätig.

Seine Antworten:

  1. Die Nutzung sollte natürlich hauptsächlich gemeindlichen Zwecken dienen. Das können Vereine oder örtliche Kulturveranstaltungen wie Neujahrsempfang, oder Treffen mit der Partnergemeinde aus Frankreich sein. In den freien Zeiten kann auch über eine Vermietung an Eventagenturen oder sonstige Veranstalter nachgedacht werden. 
  2. Feuerwehren und sonstige Einrichtungen müssen gleich behandelt werden. Eine Zusammenführung kann bei Veranstaltungen wie dem Marktfest oder dem Adventsmarkt gefördert werden. Die Bürger könnten diese Kopfbarrieren bei gegenseitigen Besuchen von Veranstaltungen abbauen. Eine Gleichbehandlung von Ortsteilen, wie z.B. beim Bau von KITA-Plätzen muss beachtet werden. 
  3. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt für die Zukunft, auch im Hinblick auf Einnahmen aus der Gewerbe- und Einkommensteuer. Hier müssen Gewerbeflächen geschaffen werden, die u.a. an ortsansässige Gewerbetreibende die sich vergrößern wollen, oder auch an Firmen die sich hier ansiedeln wollen vergeben werden können. 

Hartmut Kreisl, Freie Wähler

Hartmut Kreisl, Freie Wähler | Foto: privat

Der 64-jährige Hartmut Kreisl aus Oberlindelbach hat schon vor 12 Jahren als Aufbauleiter Netzinfrastruktur der Telekom auf der Liste Igensdorfer Umland für den Gemeinderat kandidiert und zeigt sich somit schon immer kommunalpolitisch engagiert. Zur Kommunalwahl 2020 tritt er – mittlerweile pensioniert – für die Freien Wähler als Bürgermeisterkandidat an.

Seine Antworten auf die drei wochenblatt-Fragen:

  1. Szenario 1: Investor kauft. Nachteil: Evtl. Rückzahlung von Zuschüssen, keine Gaststätte in Stöckach, keine Veranstaltungshalle in Igensdorf!Szenario 2: Halle bleibt in Gemeindehand, Albtraum. Die Gemeinde kann die Sanierung der Halle unter der vorherrschenden Finanzlage (Nothaushalt, sonst nicht genehmigungsfähig, Investitionsstop bis 2023) nicht beenden! 
  2. Gleichbehandlung: Bürger ernst nehmen, sich vor Ort informieren.Geselligkeit: Vereins- und Ortsteilübergreifende Veranstaltungen fördern. Menschen die miteinander reden und feiern, bauen Vorurteile ab- und Freundschaften auf.
    Wertschätzung: Feuerwehressen anbieten. Effekt wie oben, Neidgefühle mindern.
    Verbindungen: Ausbau von Fuß-und Radwegen. 
  3. Gewerbebetriebe: Nicht nur Firmenoutlets, Discounter, Supermärkte. Klein- und mittelständische Betriebe, Handwerk und Kunstgewerbe, in Mischgebieten ansiedeln, Arbeitsplätze, Berufsausbildung vor Ort.Umweltschutz: Auspendeln zum Arbeitsplatz verringern.
    Grundstücke und brachliegende Flächen stärker bewerben.
    Tourismus fördern, Gastronomie unterstützen. 
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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