Reaktionen zum Leserbrief „Bauland im Naturschutzgebiet“

Erhard Frieß, Pettensiedel:
„Hätten wir den Wald nicht, dann hätten wir 14 Prozent mehr CO2-Emissionen.”
Im vergangenen Jahr allerdings, sind durch Stürme, Dürre, Brände und Borkenkäferbefall mehr als 110.000 Hektar Wald verloren gegangen. Die am häufigsten betroffenen Bäume sind derzeit Nadelbäume, die lange Hitzeperioden nicht gut vertragen. Angesichts der massiven Waldschäden hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner eine Wiederaufforstung angekündigt. Mehrere Millionen Bäume sollen neu gepflanzt werden, so die CDU-Politikerin nach einem Treffen mit Waldbesitzern, Vertretern der Forstwirtschaft, Naturschützern und zuständigen Behörden zum Thema "Wald im Klimawandel". Künftig könne nicht mehr Fichte auf Fichte folgen, Ziel seien standort- und klimaangepasste Mischwälder. Bei der Wahl geeigneter Baumarten müsse je nach Standort entschieden werden. Da verstehe wer will oder kann, dass in der Gemeinde Igensdorf, im Landkreis Forchheim, Naturschutz übergangen wird, um vorhandenen, intakten Mischwaldbestand für Bauland, zu beseitigen.

Brigitte und Franz Reinwald:
Bauland im Naturschutzgebiet, nicht zu glauben.
Wälder sind die grüne Lunge unserer Erde. Und die gilt es zu erhalten, zu schützen und zu pflegen. Sie filtern die Luft, produzieren den lebenswichtigen Sauerstoff für uns Menschen, verwerten das klimaschädliche Treibhausgas Co2 und die Verdunstung der gespeicherten Flüssigkeit bringt Kühle und bestimmt so unser Klima. Und dieses Klima betrifft uns Alle, auch die Entscheidungsträger überall auf diesem Planeten.

Brigitte Kodera, Pettensiedel:
Wie auch im Leserbrief von M. Eisele „Bauland im Naturschutzgebiet“ beschrieben, ist es in der heutigen Zeit nicht zu verstehen, dass ein in Jahrzehnten gewachsenes Biotop als „allgemeines Wohngebiet“ ausgewiesen werden soll.
Anstatt froh zu sein, dass hier im Ort noch ein kleines Stückchen Natur existiert, wird geplant, noch mehr Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu zerstören – aus welchen Interessen auch immer. Es wäre doch weit besser dafür zu sorgen, dass durch das bisher erfolgreichste Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern – Rettet die Bienen“ angestoßene Umdenken in Sachen Natur- und Umweltschutz voranzubringen und Biotop-Verbundflächen zu schaffen.
Verständlich, dass die Gemeinde in Zeiten knappen Baulands versucht, neue Wohnflächen auszuweisen, aber ich denke, es würde sich sicher noch ein weniger schützenswertes Areal dafür finden lassen.
Vor allem sollte man in Zeiten des Klimawandels mehr Weitsicht walten lassen und für die Zukunft vorhergesagte Extremwetterereignisse, wie Hitze und Dürre, Starkregen mit Überschwemmungen und Stürme mit Orkanböen, berücksichtigen.
Direkt an einem Bachgrund zu wohnen ist für viele – auch in Bayern - schon zur Katastrophe geworden. Wenn nach Starkregen ein kleines Rinnsal zu einem reißenden Fluss wurde und Existenzen, wenn nicht sogar Leben, vernichtet hat.
Mehr Einsicht für die Belange der Natur ist wünschenswert, damit niemand Schaden nimmt. Schön, auch für die nachfolgenden Generationen wäre es doch, wenn Tiere und Pflanzen ihren natürlichen Lebensraum behalten dürfen und man sagen kann, dass unser Handeln zum Wohle von allen – Mensch und Natur – geprägt war.
… dieses Thema scheint in unserer Region noch mehr Menschen zu beschäftigen, wie ich an dem Leserbrief „Bauen und Gewässerschutz“ sehe …

Bianca Scholz:
Was ich mich frage, wenn ich dergleichen lese: Wieso ist es trotz eines entsprechenden Paragrafen des Bundesnaturschutzgesetzes möglich dort zu bauen? Und eine weitere, noch entscheidendere Frage, stellt sich mir: Warum lernen die Befürworter solcher Bauplanungen nicht aus den bereits spürbaren Veränderungen des Klimas und erhalten – doch auch zu ihrem eigenen Nutzen – dieses Biotop? „Die Natur braucht uns Menschen nicht, wir aber die Natur“ - Diese Erkenntnis scheint in den Köpfen der dort zuständigen Kommunalpolitiker:innen noch nicht angekommen zu sein, wenn solche Vorhaben gegen jede Vernunft abgenickt werden. Ist es Dummheit, Ignoranz, oder geht es doch nur wieder um Geld, wenn solche für Fauna und Flora wichtige Flächen einfach gewissenlos verschachert werden?

Bauland im Naturschutzgebiet
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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