Wissenschaft erfahrbar gemacht
Morphin und Koffein auf der Spur

Das IBMP-Team hat Mohnkuchen spendiert und die entsprechende Anzahl Teststäbchen kostenlos ausgegeben. | Foto: Privat
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Wie seit vielen Jahren waren auch dieses Mal bei der „Langen Nacht der Wissenschaften” Wissenschaftler aus dem wochenblatt-Land mit Aktionen und Vorträgen vertreten – und lockten zahlreiche Besucher ins Klinikum Nürnberg.

Das IBMP-Team hat Mohnkuchen spendiert und die entsprechende Anzahl Teststäbchen kostenlos ausgegeben. | Foto: Privat
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Beliebter Mohnkuchen-Versuch

Ein Team des Heroldsberger Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) um Laborleiterin Dr. Martina Kinzig zeigte, wie schnell das Morphin aus Mohnkuchen in den Urin gelangen kann. Schon um 22.15 Uhr waren 350 Stücke Heroldsberger Mohnkuchen weggetestet. Die Teilnehmer bekamen Teststäbchen mit nach Hause, mit denen sie feststellen konnten, ab wann und wie lange sich Morphin aus dem Mohn im Urin zeigt. Dieses Jahr kam die empfindlichste Methode mit einer Nachweisgrenze von 100 Nanogramm/mL Opiate im Urin zum Einsatz und zeigte bis zu 24 Stunden nach dem Verzehr noch Morphinspuren an.

Für die Messung des Koffeingehalts wurde gleich vor Ort ein kleiner Tropfen Blut entnommen. | Foto: Privat
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Fast jeder hat Koffein im Blut

Noch spannender waren die Messungen von Koffein im Blut, die nun zum dritten Mal stattfanden. Diesmal waren es mit 183 Teilnehmer besonders viele. Institutsleiter Prof. Fritz Sörgel erklärt das Engagement für die Präsentationen zusammen mit dem Klinikum Nürnberg und der Paracelsus Medizinischen Universität: „Wir beschäftigen uns nun schon seit 1993 mit diesem in unserem täglichen Leben häufig vorkommenden Stoff Koffein. Das Interesse ist entsprechend groß, weil Koffeinmessungen nur in wenigen Laboren durchgeführt werden.”
Die Nürnberger Momentaufnahmen zeigten ähnliche Ergebnisse wie die raren, weltweit durchgeführten Studien. In großen Bevölkerungsstichproben in westlichen Ländern (USA, Deutschland, Skandinavien) haben nur etwa 5–10 % der Erwachsenen überhaupt kein messbares Koffein im Blut oder Urin. Somit weisen 90–95 % der Bevölkerung nachweisbare Koffein- oder Paraxanthin-Konzentrationen auf – meist im Bereichen, die auf Gelegenheits- oder moderaten Konsum schließen lassen. Selbst Personen, die angaben, „keinen Kaffee zu trinken” und keine Energy-Drinks, können messbare Mengen aufweisen durch Tee, Cola, Schokolade oder Medikamente.

Grafik zur wissenschaftlichen Auswertung der Koffein-Konzentrationen

Die höchste gemessene Konzentration bei der Aktion des IBMP lag bei 39.5 µg/mL – laut Prof. Sörgel schon bedenklich, da man ab 10 µg/mL von Intoxikation, Überdosierung oder klinischen Fällen ausgeht. Die Reaktionen auf Koffein können recht unterschiedlich sein.
Die Einzelwerte kann man (vollkommen anonymisiert) einsehen auf der Homepage
www.medizin-nuernberg.de

Das IBMP-Team hat Mohnkuchen spendiert und die entsprechende Anzahl Teststäbchen kostenlos ausgegeben. | Foto: Privat
Für die Messung des Koffeingehalts wurde gleich vor Ort ein kleiner Tropfen Blut entnommen. | Foto: Privat
Grafik zur wissenschaftlichen Auswertung der Koffein-Konzentrationen
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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