Bürgerversammlungen Heroldsberg
Gedämpfter Optimismus mit Vorsicht und Umsicht

Heroldsbergs Bürgermeister Jan König (links, am Pult) steht „Rede und Antwort“. | Foto: Georg Heck
  • Heroldsbergs Bürgermeister Jan König (links, am Pult) steht „Rede und Antwort“.
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Mit seiner ersten Bürgerversammlung in Heroldsberg nutzte Bürgermeister Jan König am 12. Oktober die Möglichkeit, vor 45 Zuhörern persönlich einen Rückblick und Ausblick zu geben. Anwesend waren auch die Mitglieder des Marktgemeinderats und die Fachkompetenz aus der Gemeindeverwaltung.

Mit einer anschaulichen Präsentation verdeutlichte er den Bericht für 2019 mit Zahlen aus der Amtszeit seines Vorgängers Johannes Schalwig. Die Einwohnerzahl ist mit 8.810 (Stand 31.12.2019) seit Ende 2018 um 58 Personen etwas zurückgegangen, insbesondere im Kernort von 8.050 auf 7.982, während sie in Großgeschaidt um vier auf 589 und in Kleingeschaidt um sechs auf 239 zulegte.2019 war ein gutes Jahr mit einer Bilanz, wie es sie so schnell nicht mehr geben wird, so König, durch die Coronakrise werde 2020 zwangsläufig entschieden schlechter ausfallen.

Gute Bilanz für 2019

Das Gesamt-Haushaltsvolumen 2019 beträgt 32 Mio. Euro, die sich in den Verwaltungshaushalt mit 24 Mio. Euro und dem Vermögenshaushalt von 7,8 Mio. Euro aufteilen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 31,7 Mio. Euro ergab sich eine Steigerung von rund einem Prozent.

Die wichtigsten Einnahmen waren die Einkommenssteuerbeteiligung mit rund 7,230 Mio. Euro, die Gewerbesteuer mit 5,833 Mio. Euro, Benutzungsgebühren mit 3,552 Mio. Euro, Zuschüsse mit 1,756 Mio. Euro und die Grundsteuer mit 1,057 Mio. Euro.

Wesentliche Ausgabenbereiche waren das Feuerwehrwesen (286.000 Euro laufende Ausgaben und 48.000 Euro Investitionen), Schule und Schülerbeförderung (975.000 Euro laufende Ausgaben und 27.000 Euro Investitionen) sowie Kinderbetreuung (4,519 Mio. Euro laufende Ausgaben und 315.000 Euro Investitionen). Für Straßen und Brücken inklusive Winterdienst, Straßenreinigung und Beleuchtung betragen die laufenden Ausgaben 577.000 Euro und die Investitionen 1,188 Mio. Euro, für die Wasserversorgung die laufenden Ausgaben 891.000 Euro und die Investitionen 924.000 Euro, für die Abwasserbeseitigung die laufenden Ausgaben 1,246 Mio. Euro und die Investitionen 2,040 Mio. Euro. Auch Bücherei, Sportanlagen und Sportförderung, Schlossbad und Friedhöfe tragen zu finanziellen Belastungen der Gemeinde bei.

Nach Tilgungen in Höhe von 364.000 Euro betrug der Schuldenstand der Gemeinde zum 31.12.2019 rund 2,338 Mio. Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 277,49 Euro entspricht (Landesdurchschnitt: 651 Euro). Die Rücklagen zum Stichtag betrugen 2.497 Mio. Euro.

Trotz Corona werden Projekte vorsichtig weitergeplant

Für 2021 geplante Projekte sind Restarbeiten an der Eisenbahnunterführung Schützenstraße (Asphaltierung und Durchfahrt kurz vor Weihnachten 2020, Gesamtkosten ca. 4,3 Mio. Euro), Bodensanierung am Festplatz, Kanalsanierung an den Felsenkellern und in der Schustergasse (als Vorprojekt für den Neubau einer Turnhalle) sowie der Neubau des Bauhofes. Ein wichtiges Projekt ist der Beginn für die Überleitung von der Kläranlage nach Nürnberg mit voraussichtlicher Fertigstellung Anfang 2023.

In der weiteren Planung ab 2022 sind die Neubauten von Feuerwehr-Gerätehäusern in Heroldsberg und für Groß- und Kleingeschaidt. Noch keinen konkreten Termin gibt es für Neugestaltung der wichtigen Wegverbindung vom und zum historischen Ortskern im Bereich Felsenkeller, Rennerstäffele, Kirchenweg. Die Sanierung der DB-Brücke Kohlengasse ist auf 2022 verschoben. Für 2023 ist der Neubau der Turnhalle mit Veranstaltungsräumen und Umgestaltung der Freianlagen/Pausenhof und in diesem Zuge auch die Sanierung der Bauten III und IV der Grundschule in Planung.

Bei allen Baumaßnahmen will man so gut wie möglich Synergieeffekte ausnützen. Das voraussichtliche Gesamtvolumen aller Projekte wird auf ca. 30,5 Mio. Euro geschätzt, wobei die Entwicklung der Baukosten und der staatlichen Förderprogramme fraglich seien, so der Bürgermeister. Trotz der Unsicherheiten durch Corona laufen alle Planungen mit Bedacht weiter, jedoch mit reduzierter Geschwindigkeit. Man müsse Prioritäten setzen und gegebenenfalls einsparen und verschieben.

Handeln mit Augenmaß und Prioritäten setzen

Die Corona-Krise lasse erhebliche Steuereinbrüche erwarten, für 2020 gibt es noch Ausgleichszahlungen, die Folgejahre sind unwägbar. Der Bürgermeister ermunterte die Bürger dennoch, mit ihren Anliegen in das Rathaus zu kommen.

Anfragen aus der Versammlung zu Förderung von Projekten und zur Sanierung der Hauptstraße und Nürnberger Straße (insbesondere zu Straßenbelägen und Bürgersteigen) stand der Bürgermeister offen gegenüber, wollte aber aus oben genannten Gründen keine verlässlichen Zusagen machen. Zum Thema Tongrube müsse man das Ergebnis einer anstehenden Gerichtsverhandlung abwarten.

Bei der gesonderten Bürgerversammlung für die Ortsteile Groß- und Kleingeschaidt am Folgetag wurde die Öffnung der unteren Ausfahrt in die B2 am „Gschaidter Berg“ vorgeschlagen. Diese sei aber für die Gemeinde schwer realisierbar, dweil sie eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der B2 erfordere. Die Verwaltung wird aber trotzdem eine Anfrage an das Straßenbauamt stellen.GH

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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