Oberland-Rotkreuzler im Pandemie-Hilfseinsatz
Notversorgung für Flüchtlingsunterkunft

Die Heroldsberger Versorgungskolonne in Aktion mit Einsatzleiter Julian Pertek an der Wertstofftonne bei der Anweisung und Lutz Pertek an der Lebensmitteltheke mit der Portions-Zuteilungstüte. | Foto: Georg Heck
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  • Die Heroldsberger Versorgungskolonne in Aktion mit Einsatzleiter Julian Pertek an der Wertstofftonne bei der Anweisung und Lutz Pertek an der Lebensmitteltheke mit der Portions-Zuteilungstüte.
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Flüchtlingen unter Quarantäne wird geholfen

Am letzten April-Mittwoch erging ein erstes Hilfeersuchen der Stadt Erlangen an den Fachberater Betreuungsdienst des Kreisverbandes Erlangen-Höchstadt. Auslöser war eine mit 68 Personen belegte Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge, in der es einen COVID-19 Verdachtsfall gegeben hatte.
Nach externer Isolation des Verdachtsfalles und Beratung der zuständigen Stellen, wurden die restlichen Bewohner unter „häusliche"-Quarantäne gesetzt. Diese Maßnahme beinhaltet auch die sofort unterbrochene Möglichkeit des Einkaufens für die Versorgung mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. So ist seit letzter Woche speziell das BRK Erlangen-Höchstadt mit seinen Betreuungseinheiten für die betroffene Flüchtlings-Gemeinschaftsunterkunft in Erlangen im Verpflegungseinsatz. Nach Absprache und Klärung organisatorischer Dinge, wurde durch das Rote Kreuz, sowie Mitarbeitern des Sozialamtes und der Integrationsberatung eine an die momentanen Bedürfnisse, wegen des Fastenmonat Ramadan und religiöse Besonderheiten, angepasste Notverpflegung von Brot bis Zwiebeln zusammengestellt.
Seit dem ersten Liefertag am 30.04. sind die ehrenamtlichen Helfer des BRK-Betreuungsdienstes der BRK Bereitschaften Erlangen 2 und 4, Heroldsberg und Adelsdorf mit den im drei Tages Rhythmus regelmäßigen Notverpflegungseinsätzen betraut.

Notverpflegungs-Packs für 60 Personen

Die sogenannten Notverpflegungs-Lebensmittel für die etwa 60 Personen vom Säugling bis zum Erwachsenen werden zunächst bei den Logistikpartnern abgeholt. Dann werden die Lebensmittel zu „Notverpflegungs-Packs“, ähnlich einem größerem Lunchpaket auch nach speziellen Ansprüchen sortiert und in nach Containereinheiten und Zimmer aufgeteilte Kisten verpackt, extra gekennzeichnet und verladen. Es handelt sich dabei unter anderem um etwa 300 Fladen- und Kastenbrote, 300 Liter Getränke, 41 kg Schnittkäse und 30 Babygläschen (Stand 09.05.2020) und vieles mehr. Neben den religiösen Besonderheiten werden natürlich auch besondere Bedürfnisse wie Lactoseintoleranz bei diesen Verpflegungen berücksichtigt.

Verpflegungseinsatz in der Rettungswache Kleingeschaidt

In der Rettungswache Kleingeschaidt fand am Montag einer dieser beeindruckenden Verpflegungseinsätze statt. Laut Julian Pertek, ehrenamtlicher Fachdienstleiter Betreuung/Verpflegung des BRK KV Erlangen-Höchstadt und Leiter der Schnelleinsatzgruppe Betreuung Erlanger Oberland, bereits der vierte dieser Art der BRK-Schnelleinsatzgruppe Betreuung Erlanger Oberland der BRK Bereitschaft Heroldsberg. Unter seiner Leitung waren 15 ehrenamtliche BRK-Helfer*innen generalstabsmäßig vorbereitet. Diagonal durch die Fahrzeughalle der Wache wurde eine lange Tafel aufgebaut, als Bereitstellungstresen der verschiedenen schon vorher abgeholten Waren aller Art, dahinter die einzeln den Nahrungsmitteln zugeteilten Fachkräfte. Einer klaren Ansage aus den bis ins Detail zurechtlegten Zusammenstellungslisten durch Julian Pertek folgte mit der Portionierung und dem Zugriff auf anderweitig vorbereitete Produkte mit dem „Essen fassen“ ein reibungsloser Durchlauf durch die ganze verfügbare Palette, fast wie am Fließband. Abschließend wurden in dem über einstündigen, konzentrierten und entsprechend tadellosen Arbeitseinsatz aller Kräfte die Verpflegungspakete in die zwei bereitstehenden Einsatzfahrzeuge verladen. Mit den beiden Fahrzeugen wurde die sorgfältig geladene Notverpflegung dann umgehend direkt an die Gemeinschaftsunterkunft geliefert, da wurden dann die Essens-Rationen in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst vor Ort verteilt.

Pertek: Leistungsgrenze noch nicht erreicht

Der komplette Einsatz dauerte über drei Stunden. Die Vorgabe des BRK lautet: Hilfe zu jeder Zeit an jedem Ort. Rot Kreuz Einheiten aus Stadt und Landkreis zusammen für die, die Hilfe benötigen. Das momentane Motto ist „Notverpflegung über zwei Wochen - Betreuungsdienst des BRK ERH im Einsatz“. Laut dem SEG Erlanger Oberland-Leiter Julian Pertek, der sich mit dem Einsatz sehr zufrieden zeigte, sind seine Leute von der Heroldsberger Sanitätskolonne aber noch lange nicht an der Leistungsgrenze angelangt.

Georg Heck

Auf den Fotos:
Die Heroldsberger Versorgungskolonne in Aktion mit Einsatzleiter Julian Pertek an der Wertstofftonne bei der Anweisung und Lutz Pertek an der Lebensmitteltheke mit der Portions-Zuteilungstüte

und die Lebensmittel-Ladung

Die Heroldsberger Versorgungskolonne in Aktion mit Einsatzleiter Julian Pertek an der Wertstofftonne bei der Anweisung und Lutz Pertek an der Lebensmitteltheke mit der Portions-Zuteilungstüte. | Foto: Georg Heck
Ein Versorgungspaket nach dem anderen wurde generalstabsmäßig gefüllt von den Mitgliedern des BRK Erlanger Oberland. | Foto: Georg Heck
Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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