Poetry Slam
Halbfinale in Heroldsberg

 Michel Jakob mit den Poeten des Halbfinales. Die Gesamt-Siegerin des Bayern Slams, Maron Fuchs, ist die zweite Slammerin von links. | Foto: Dr. Albin Oberhofer
  • Michel Jakob mit den Poeten des Halbfinales. Die Gesamt-Siegerin des Bayern Slams, Maron Fuchs, ist die zweite Slammerin von links.
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Der 10. Bayern Slam fand am vergangenen Wochenende statt. Das zweite Halbfinale fand in Zusammenarbeit mit der Gemeindebücherei im Bürgersaal in Heroldsberg. Büchereileitung Brigitte Lindemann-Oberhofer begrüßte die Besucher den Moderator Michel Jakob, der mit seinem Organisations-Team die Technik und Durchführung erfolgreich sicherstellte.

Es waren hochkarätige Slammer eingeladen. Dann gab es für das Publikum den Text Kerwa Blues von Michel Jakob, passend zur gerade in Heroldsberg startenden Kirchweih, die am Rathausplatz mit dem Bürgermeister und den Gemeinderäten und den Kerwaburschen und -madla ihren Anfang nahm. Im Kerwa Blues ging es in erster Linie um die Auswirkungen des Biergenusses im Übermaß und um das Training, um die Folgen besser zu verkraften.

Dann startete Slammer Philip Potthast mit einer gerappten Ballade des Buben Zacharias der auf dem Spielplatz ein Stück Würfelzucker findet und ausflippt. Lisa Strömsdörfer informierte das Publikum, dass sie wohl in Irland von ihren Eltern gezeugt worden war. Resümee ihres Textes: ein Kind rettet die Beziehung nicht!

Bert Uschner gab zunächst einige Limericks zum Besten, die im Publikum gut ankamen. Sein Text "Wut" zeigt wie ihn vor dem Weihnachtsfest die Todesnachricht eines Bekannten ereilte und ihn zum Headbangen und Schreien veranlasste.

Oliver Walter fühlte sich genötigt, seinem 12-jährigen Sohn nach eindeutigen Pubertätsanzeichen wie müffeln, Interesse an Mädchen und Rückzug ins eigene Zimmer, einen Brief zur Aufklärung zu schreiben.

Danach folgte Martin Geier mit einem Text Kirchweih. Auf der Bierbank stehend nach reichlich Biergenuss, verschwitzt und singend, sieht er die Traumfrau Tanja aus früheren Tagen. In dem Zustand will er ihr nicht begegnen und so hört das Publikum die Möglichkeiten sich frisch zu machen.

Ihm folgte Talia Klenk mit "Stille", hierin näherte sie sich langsam über viele Hinweise dem Ziel, dass die Erde sich nicht so behandeln lassen möchte. Nun hörten die Besucher von Ezgi Zengin das Dilemma, das ausländische Namen bei Bewerbungen und Wohnungssuche bedeuten.

Ihre Konsequenz: Sie bestellt den Tisch für Meier mit e i, weil das so viel einfacher ist. Es schloss sich Julius Althoetmar an, der in dem Text "langweilig" von seinem Leben berichtet. Männlich, weiß, hetero, wird er natürlich nie auf Drogen untersucht, obwohl er sich das leisten könnte.

Maron Fuchs folgte mit ihrem Text "Summ, Summ, Summ": die Bienenkönigin sorgt sich. Als Imkerin kann sie ihrem Kind schon einmal sagen, dass es Holland nicht mehr sehen wird, weil die Meeresspiegel steigen. Und Michel wünscht sich einfach mal ein Glas Honig von ihr mit dem Aufdruck "Von mir und meinem Volk!"

Theo Wolter dagegen zeigt im Text Cannabis, dass damit das Leben nicht besser wird. Brisant auch JJ. Herdegens Thema "Gleichgestellt". Als Transperson will sie Lebendigkeit spüren dürfen, lieben dürfen und hört nur Hasskommentare.

Sieger des 2. Halbfinales waren Maron Fuchs, Julius Althoetmar und Oliver Walter. Sie starteten am Sonntag im Finale im Cinecittà gegen die Sieger aus Schwarzenbruck. Maron Fuchs konnte als Siegerin den Bayern Slam 2022 für sich entscheiden!

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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