Kranke, Alte, Behinderte, Blinde und Obdachlose – diese Menschen stehen häufig auf der Schattenseite des Lebens. Man geht an diesen Menschen allzu oft gedankenlos vorbei und verbannt sie aus seinem Leben.
Auf diese Gruppe aufmerksam zu machen, sie ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, diese Aufgabe stellte sich der Künstler Volker Hahn und beschloss, zusammen mit seinem Freund und Künstlerkollegen Andreas Floris aus Heroldsberg, diese Menschen vor Ort zu porträtieren und ihnen somit ein Gesicht zu geben. Der Deutsche Evangelische Krankenhausverband, diakonische Einrichtungen und das Sozialreferat der Stadt München halfen dabei die notwendigen Kontakte herzustellen. In der Zeit von 1984 bis 2003 zeichneten die beiden Künstler, jeweils eine Woche lang in Krankenhäusern, Heimen, Werkstätten und Wärmestuben. Nach einer längeren Pause, 2007 entschloss sich Volker Hahn, noch einmal obdachlose Menschen zu porträtieren. Mit Hilfe der Redaktion des Magazins „Der Straßenkreuzer“, porträtierte er ein halbes Jahr lang, zwei Mal die Woche, in einer Wärmestube in Nürnberg, wohnungslose Menschen.
„Es war anfangs sehr schwer an diese Menschen heranzukommen, weil sie sich ihrer Situation bewusst waren“, meint Volker Hahn. „Doch nach und nach gewann ich ihr Vertrauen, sodass sich fast alle zeichnen lassen wollten“. Eine kleine Auswahl der ausdrucksvollen Porträts stellt Volker Hahn, der seit 2011 in Kalchreuth lebt, nun in der St. Andreas-Kirche von Sonntag, 8. bis Dienstag, 31. Dezember, aus. Am Nachmittag, um 14.30 Uhr führt er persönlich durch die Ausstellung.
Volker Hahn und Andreas Floris konnten ihr Vorhaben, auf diese Menschen aufmerksam zu machen, schon in etlichen Ausstellungen realisieren. Sie stellten u.a. die Porträts in Kiel, Bonn, Köln, Düsseldorf, Forchheim und Nürnberg aus.


Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |