Hard-Enduro-Sport
Auf Stollenreifen über Stock und Stein

„Wie ein Gladiator, der in eine Arena geführt wird” fühlte sich Leon Volland beim Start zum „Erzbergrodeo“. | Foto: Privat
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  • „Wie ein Gladiator, der in eine Arena geführt wird” fühlte sich Leon Volland beim Start zum „Erzbergrodeo“.
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Leon Volland aus Eckental machte schon als 16-jähriger Hard-Enduro-Fahrer auf sich aufmerksam: Im Herbst 2023 berichtete das wochenblatt über seine Teilnahme an der FIM Hard Enduro Junior World Championship im Erzgebirge.
Leon kam zum Motorradsport über das Fahrrad-Trial, wechselte dann zum klassischen Enduro und fand schließlich seine Bestimmung im herausfordernden Hard Enduro. Dass ihm sein Vater im Alter von 5 Jahren ein kleines Motorrad hingestellt hat, dürfte dazu beigetragen haben. Als jugendlicher Profi sammelte er in der deutschen, der italienischen und der Weltmeisterschaft Erfahrung.

Foto: Privat

Der Sommer 2025 war für ihn sehr erlebnisreich, berichtet er: „Ich habe das härteste Hard-Enduro-Rennen der Welt bestritten und innerhalb von sechs Wochen sechs Länder bereist, unter Anderem Amerika. Es fühlt sich wirklich fast schon etwas surreal an, wohin mich dieser Sport überall bringt, welche Leute er mich kennenlernen lässt, mit welchen oft gute Freundschaften entstehen und vor welche Herausforderungen er mich stellt.” 
Dieses Jahr hatte der 18-Jährige erneut die Möglichkeit, beim „Erzbergrodeo” anzutreten, das als härtester Ein-Tages-Hard-Enduro-Wettbewerb der Welt gilt.
„Man muss perfekt vorbereitet sein, nicht nur der Fahrer muss mental und physisch sich darauf einstellen, sondern auch das Motorrad, die Ersatzteile und das Team. Das ganze Wochenende ist wie ein riesengroßes Festival mit verrückten Motorradfahrern aus der ganzen Welt und umso wichtiger ist es, einen kühlen Kopf zu behalten und den Fokus nicht zu verlieren.”
Am Freitag und Samstag hat man die Chance, eine 10-minütige Qualifikation zu absolvieren: „Dieser Prolog führt durch die langen Terassen des Eisenabbaugebietes, man fährt das Motorrad komplett aus und hält die Höchstgeschwindigkeit von über 135 km/h teilweise 10 bis 15 Sekunden, was es enorm gefährlich macht.”

Der Eckentaler Hard-Enduro-Fahrer in der Luft (links) und in einer herausfordernden Sonderprüfung in Rumänien. | Foto: Privat
  • Der Eckentaler Hard-Enduro-Fahrer in der Luft (links) und in einer herausfordernden Sonderprüfung in Rumänien.
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Je schneller man ist, desto weiter vorne darf man am Sonntag im Hauptrennen starten. Leon Volland belegte den 98. Platz beim Prolog und qualifizierte sich somit für die zweite Startreihe. Am finalen Renntag ging es drei Stunden vor Start hinunter in den Kessel des gewaltigen Erzbergs: „Man fühlt sich wie ein Gladiator, der in die Arena geführt wird. Unglaublich viele Zuschauer vor Ort und noch viel mehr hinter den Fernsehern. Die Aufregung steigt immer weiter bis es dann endlich losgeht.”

Unter den besten Deutschen in Österreich
und Rumänien

50 Fahrer werden pro Reihe im 30-Sekunden-Abstand losgelassen. Dann hat man vier Stunden Zeit, die immer schwieriger werdenden Checkpoints zu absolvieren: „Ich kämpfte mich durch das Feld und hatte wenig Stau bis zu einer Schlüsselstelle namens „Carl's Dinner”, einem drei Kilometer langen Steinfeld mit Felsen, die größer sind als Mensch und Maschine. Das Heben und Schieben des 110 kg schweren Motorrads über riesige Löcher und Kanten kann man kaum noch Fahren nennen.
Viele Steinfelder, Auffahrten und knifflige Hindernisse später beendete Leon Volland das diesjährige Erzbergrodeo auf Platz 59 in der Gesamtwertung, Platz 5 bei den Junioren und fünftbester deutscher Teilnehmer. Durch dieses Ergebnis konnte er in die USA zum nächsten Rennen „Silver Kings” reisen, das er auf Platz 26 unter allen Werksfahrern absolvierte.
Im Juli beendete der Eckentaler die Hard Enduro Rally „Romaniacs” auf Platz 9 von knapp 700 Startern als bester Deutscher in der zweithöchsten Klasse. Das Romaniacs zählt zu dem herausforderndsten Rennen dieses Sports mit vier Offroadtagen, über 700 Offroadkilometern und fast 30 Stunden auf dem Motorrad verbringt.
„Dass ich diesen Sport hauptberuflich ausüben kann, ist für mich nicht selbstverständlich und ich bin meinen Sponsoren, Eltern und meiner Oma sehr dankbar.”

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Unterstützt wird der Leistungssportler immerhin von seinem Verein MSC Fränkische Schweiz sowie vom HOUSE OF SPORTS in Eckental mit kostenfreier Trainingsmöglichkeit. Neben der Sportkarriere hat Leon zusammen mit seinem Vater das Unternehmen „Lion Enduro” gegründet, das Enduro-Touren in Bosnien anbietet.

www.lion-enduro.com

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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