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Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Sie wer'n lachen...
Die Redewendung „Sie wer'n lachen…“ ist gebräuchlich als Auftakt für eine Antwort oder Aussage, von der man erwartet, dass der Angesprochene sie so nicht erwartet. Im Wortsinn ist sie für den Gloss’n Hans zwar auch Ziel und Motto, aber keineswegs Verpflichtung oder Versprechen.
Er will unterhalten, aufmerksam oder nachdenklich machen, auch mit Gedanken jenseits von journalistischer Sorgfaltspflicht und poltitischer Korrektheit – was dem ausgewogenen Berichterstatter verwehrt bleibt, darf der Hans aufschreiben.
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Sie wer’n lachen, aber bei den Österreichern sagt man zu Lehrlingen noch „Lehrling“, ganz offiziell laut Berufsausbildungsgesetz. Bei uns hat man sich seit Jahrzehnten an "Auszubildende" gewöhnt, so wie es im deutschen Berufsausbildungsgesetz steht. Auch wenn in der Handwerksordnung „Lehrling“ noch gebräuchlich ist, wobei in Klammern "Auszubildende" angefügt wird. Das hab ich als Abschreibender herausgefunden (aus Wikipedia). Als Nachdenkender fiel mir auf, wie sehr man sich an Azubis gewöhnt...
Sie wer’n lachen, aber in manchen Dingen hat Nachlässigkeit auch ihre Vorteile. Zum Beispiel im Garten, wenn sie Diversität und naturnahe Lebensräume fördert. Der Trend geht ja zur freien Entfaltung von Flora und Fauna, und da habe ich durchaus ein gutes Gewissen. Bis jetzt. Vor zwei, höchstens drei Jahren muss es gewesen sein, dass ich mich erstmals an einigen gelben Blümchen im Gras erfreut habe. Die frischen Farbtupfer haben sogar Uhr und Kompass: Sie öffnen sich in der Vormittagssonne,...
Sie wer’n lachen, aber an einem Sonntag wie dem letzten braucht man gar kein Festival, um unter Leute zu kommen. Man muss nur vors Haus gehen, und schon ist man mitten im Getümmel. Alle unterwegs. Auf Feld-, Wald- und Radwegen drängen sich Biker, Walker und Jogger. Radler mitunter in mehrspurigen, munter schnatternden Scharen. Hundebesitzer manchmal eher introvertiert, die Verzierung des Grünstreifens durch ihren Vierbeiner ignorierend. Die Schlange vorm Freibad hofft, dass es so heiß wird,...
Sie wer’n lachen, aber manchmal bin ich Tourist. Die Pfingstpause habe ich genutzt für die Fahrt in ein Land, in dem der Rosmarin nicht sparsam aus dem Töpfchen gezupft wird wie daheim, sondern als Straßenbegleitgrün die Luft mit Duft erfüllt. Früher, zumindest in meiner Erinnerung, hatte das Reisen einige unangenehme Aspekte. Aufwand für Fremdwährungen, Raserei auf der Autobahn, nächtliches Mopedgeknatter, überfüllte und vermüllte Umgebung und manches mehr.Und jetzt? Bei der Anreise (die Bahn...
Sie wer’n lachen, aber eigentlich wollte ich diese Woche die Spalte nur zur Hälfte füllen. Weil mir wegen des Pfingstmontags das Wochenende fehlt, um mich in Ruhe von der Muse küssen zu lassen. Ich hätte dann von unten aufgefüllt, in halber Höhe obige Überschrift platziert und obendrüber leer gelassen. So wie in den Packungen mancher industrieller Lebensmittelhersteller. Andererseits machen wir hier ja keine Frühstücksflocken, sondern Qualitätsjournalismus. Und Sie haben dieses Exemplar...
Sie wer’n lachen, aber manchmallasse ich mich zum Schubladendenken verführen. In Bau-Fragen komme ich unter anderem auf diese zwei Kategorien: Klimaschützer und Klimaschwätzer. Fast täglich liest man von Leuten, die in der medialen Wahrnehmung zu ersteren gezählt werden und sich auch selbst so wahrnehmen. Sie verlangen ein bestimmtes Verhalten von ihren Mitmenschen, wenden sich aber nicht an diese, sondern fordern von der Politik, sie möge die anderen zum Umdenken zwingen. Manche brüsten sich,...
Sie wer’n lachen, aber Eis ist nicht billiger geworden. Neulich verglich eine Berichterstattende zum Saisonauftakt die diesjährigen Preise in Eisdielen. Zum einen mit dem Vorjahr, zum anderen zwischen verschiedenen Orten. Und siehe da: In großstädtischer Innenstadtlage kostet es mehr als in Außenbereichen. Zwischen 1,50 und 1,80 Euro wurden ermittelt. Gerne wird geklagt, dass man in den 1980er Jahren eine Kugel Eis für höchstens 50 Pfennig genießen konnte, also für 25 Cent. Aber das waren halt...
Sie wer’n lachen, aber ich halte die Viertagewoche für eine sehr verlockende Idee. Und zwar ideal für alle, die nur vier Fünftel der regulären Arbeitszeit arbeiten wollen oder können. Die Dreitagewoche ist noch besser und die Zweitagewoche noch viel besser (und so weiter…) – wenn man es sich leisten kann, auf Vollzeit-Erwerb zu verzichten. Oder wenn man sich keine Vollzeittätigkeit leisten kann wegen wichtiger Aufgaben häuslicher Tätigkeit, Kindererziehung oder Landwirtschaft im Nebenerwerb. Es...
Sie wer’n lachen, aber der Mai macht nicht alles neu. Früher brach man in großen Gruppen zur Maiwanderung auf. Heute rennt man mutterseelenalleine rum, im verstöpselten Ohr eine Playlist und im Blick die eigenen Schuhe aus Fernost. Oder man saust im bunten Trikot auf zwei Rädern durch die Kulturlandschaft, die Augen starr auf den Asphalt gerichtet. Dieses Jahr war im wochenblatt eine einzige Maiwanderung angekündigt, die zudem wieder abgesagt wurde. Am Donnerstag wandert immerhin der FC...
Sie wer’n lachen, aber wir sind gescheitert. Der Musks Elon mit seiner Rakete, ich mit meinem Paket: „Der Empfänger hat die Sendung innerhalb der Lagerfrist nicht in der Packstation abgeholt. Die Sendung wird an den Absender zurückgesandt“. Soviel als Nachtrag zur Kolumne der vergangenen Woche. Aber wir schreiben ja hier kein Tagebuch. Und es gibt andere Beispiele zum Thema Anwenderfreundlichkeit. Neulich forderte mich eine Firma postalisch auf, eine „Vertragsstrafe“ zu überweisen. Ich hätte...
Sie wer’n lachen, aber meine Sendung wird noch länger bereitliegen. Ich hatte ein gebrauchtes Gerät gekauft, das schont die Umwelt (sagt man heute immer dazu, egal was man macht) und den Geldbeutel. Der Verkäufer hat mustergültig versendet. Leider nicht an meine Wohnadresse, sondern an eine Packstation. Als moderner Mensch arbeite ich natürlich mit der praktischen „Post & DHL App“. App und Packstation verlangen zum Abholen einen 16-stelligen Code. Der soll angeblich in der...
Sie wer’n lachen, aber die Erkenntnis „alle reden vom Klimaschutz“ kann man ziemlich unterschiedlich bewerten und betonen. Zum Beispiel auch so: Alle REDEN vom Klimaschutz. Ich will hier gar nichts bewerten, nur beobachten. Aktuell sollen wir „Stadtradeln“. Wären wir im wochenblatt-Land nicht eher „Dorfradler“? Egal. Die meisten Kilometer werden dabei von denen geradelt, die sowieso schon gern Radfahren. Doch es sollen viel mehr Menschen aufs Rad umsteigen. Dafür braucht es eine gute...
Sie wer’n lachen, aber ich wollte eigentlich etwas ganz anderes schreiben. Vielleicht was zu einer uralten Schlager-Persiflage vom Stössels Günter, an die mich das musikalische Theaterspektakel „Ruhm & Ruin” von Heiner Bomhard und Gankino Circus erinnert: „Am weißen Strand von Catabambo“. Aufgenommen mit dem Brandls Klaus im JUZ Eckental für die LP „Lebend im Konzert”. Aber dann fiel mein Blick auf einen brandaktuellen Beitrag zur Mittelschule Eckental. Dort fanden „Werkstattgespräche“ statt,...
Sie wer’n lachen, aber ich wundere mich immer wieder, wo die ganzen Experten herkommen. Aktuell sind’s Verkehrsexperten, die uns mit Sendungsbewusstsein beglücken. Vor allem im Zusammenhang mit Klimafragen. Da äußert sich im TV-Talk eine Ex-TV-Moderatorin, die sich bisher – wenn überhaupt – in Geschlechterpolitik hervorgetan hat, zu Kraftstoffen. Es sei unerhört, dass der Verkehrsminister einem EU-Verbot für flüssige (auch klimaneutrale) Kraftstoffe für kommende Jahrzehnte nicht zustimmt. Das...
Sie wer’n lachen, aber ich mag keine Möhren. Nicht wegen des Geschmacks, sondern wegen des Namens. Vor allem jetzt, wo ich weiß, dass statistisch alle 14 Tage eine Sprache verloren geht. Das haben Mathematiker der Cornell University in Ithaca, New York, errechnet. In diesem Jahrhundert werden 90 Prozent der weltweit 6.500 Sprachen aussterben. Deswegen verleiht der Bund Bairische Sprache e.V. den Sprachwurzel-Preis. Damit werden prominente Preisträger ausgezeichnet, die bei offiziellen Anlässen...
Sie wer’n lachen, aber neulich hätte ich mich fast mit mir selber vernetzt, um beruflich voranzukommen. Ein soziales Netzwerk schreibt sich auf die Fahnen, das "Vitamin B" zu demokratisieren und Berufstätigen zu einer besseren Arbeitswelt zu verhelfen, indem es sie miteinander vernetzt. Logisch, dass ich da dabei bin – wenn auch nur recht halbherzig. Neulich erhielt ich einen vielversprechenden Vorschlag: "Hallo Hans, kennst Du den Gloss’n Hans? Ihr habt was gemeinsam… vernetz Dich jetzt auf...
Sie wer’n lachen, aber Meinungen und Äußerungen – ob richtig oder nicht – werden allein durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Höchstens wichtiger, wenn überhaupt. So geht‘s mir mit den modischen Zwangs-Adjektiven, die unreflektiert und unvermeidlich an bestimmten Substantiven kleben MÜSSEN. Wann hat man das letzte Mal von einem Burger gehört oder gelesen, der nicht zwangsläufig als „fetter Burger“ bezeichnet wurde? Dabei ist der Fettgehalt beim bösen Burger auch nicht höher als bei einer...
Sie wer’n lachen, aber an den vergangenen Wochenenden schien der allseits beklagte Fachkräftemangel fast überwunden zu sein. Zumindest auf den Faschingsbällen im wochenblatt-Land. Da waren abends vielseitige Gruppen von Fachkräften unterwegs, erkennbar am typischen Outfit. Ein beliebter Beruf ist hier nach wie vor der des nordamerikanischen Viehhirten, beziehungsweise Kuhjungen, also Cowboy. Wobei auch hier das alte Imageproblem der Landwirtschaft durchscheint und die Cowboys eher als...
Sie wer’n lachen, aber mit der künstlichen Intelligenz werden wir noch viel Freude haben. Solange sie funktioniert. Wenn schon der wochenblatt-Herausgeber seine tollen Erfahrungen mit dem Computer-Dialogsystem ChatGPT rühmt, wie letzte Woche geschehen, fällt mir dazu auch gleich was ein. Ein Kollege erzählte mir von seinem Besuch im Deutschen Museum Nürnberg, das sich als Zukunftsmuseum präsentiert. Starke Idee, ein Museum nicht wie sonst mit Blick auf die Vergangenheit zu konzipieren, sondern...
Sie wer’n lachen, aber ich lese noch Zeitungen. Dabei allerdings erwarte ich ein anderes Deutsch als jenes, das mir in Facebook- und WhatsApp-Nachrichten begegnet. Diese werden spontan getippt, meistens ohne dabei auch noch Mühe auf Formulierung, Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik zu verwenden. Man tippt, wie einem der Schnabel (oder der Daumen) gewachsen ist. Das ist nicht nur akzeptabel, sondern sogar zwischenmenschlich sinnvoll, persönlich und emotional. So wie Dialekt: Dodal...
Sie wer’n lachen, aber ich muss mich kurz fassen. Bis ans untere Ende dieser Spalte sind es ab hier noch 199 Millimeter oder 54 Zeilen, dann ist Schluss für diese Woche. Texte werden ja derzeit ohnehin oft immer länger durch umstrittene Versuche, alle Geschlechter sichtbar zu machen. Bis hin zu Stilblüten, mit denen man geschlechtsneutralen Begriffen wie "das (!) Mitglied" mit Gewalt Geschlechter aufzwingt. Die uralte Telefonzelleninschrift "Fasse Dich kurz" habe ich schon mal erwähnt. Was eine...
Sie wer’n lachen, aber wenn Sie sich an obigen Lied-Titel erinnern, sind Sie vermutlich kein Erstwähler. Eher näher am "Letztwähler" – diesen bösen Begriff erfand DIE PARTEI zur Europawahl 2019. Die Sängerin Peggy March wurde 1963 mit "I Will Follow Him" berühmt und sang 1965, im Alter von 17 Jahren, auch solche Schlagertexte: "Junge Leute fragen nicht, was man darf und kann | Junge Leute sehen die Welt mit eigenen Augen an | Und ist diese Welt auch oft fern der Wirklichkeit…". In diesen Zeiten...
Sie wer’n lachen, aber manchmal geht’s mir wie Goethe. Ich will mich nicht beklagen und den Gang meines Lebens nicht schelten, aber manchmal fühlt es sich so an, wie es das Genie einst im reifen Alter einem Bekannten anvertraut hat: "Man hat mich immer als einen vom Glück besonders Begünstigten gepriesen, auch will ich mich nicht beklagen und den Gang meines Lebens nicht schelten. Allein im Grunde ist es nichts als Mühe und Arbeit gewesen, und ich kann wohl sagen, daß ich in meinen...
Sie wer’n lachen, aber wenn jetzzt der Schnee so leise rieselt, dann ist das schon etwas Besonderes. Denn außer ihm, dem Schnee, ist fast nichts mehr leise. Eine neue Druck- und Kopiermaschine im Verlag macht akustisch auf sich aufmerksam. Piep! Das Vorgängermodell signalisierte nur, wenn man eine Kopiervorlage drin vergessen hat oder das Papiefach leer war. Piep piep! Die neue Maschine piept so gut wie immer. Ob beim Drucken, Scannen oder Kopieren – die findet immer einen Grund, rumzutönen....
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